Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Bundesverband e. V.

Untere Königsstr. 86 • 34117 Kassel • Tel. 0561 780413 • Fax 0561 711282

Gruppenangebote der Freundeskreise

Freundeskreisarbeit richtet sich an Abhängige wie Angehörige gleichermaßen. Freundeskreise sehen die Auswirkungen von Sucht auf das Familiensystem und betrachten Sucht daher als Familienkrankheit. Deshalb sind in den Gesprächsgruppen der Freundeskreise Abhängige und Angehörige zusammen anzutreffen. In einigen Freundeskreisen gibt es auch spezielle Gruppen für Angehörige.

Angehörige sind nach dem Verständnis der Freundeskreise:

  • (Ehe-)Partner/innen,
  • (erwachsene) Kinder,
  • Eltern,
  • persönliche Freunde/innen und
  • Arbeitskollegen/innen

von Suchtkranken oder Suchtmittelmissbrauchern.

Alle sollen in der Gesprächsgruppe den Raum erhalten, den sie für die Bearbeitung ihrer eigenen Probleme benötigen.

Vielerorts gibt es darüber hinaus spezifische zielgruppenorientierte Gruppenangebote, wie zum Beispiel:

  • Spezielle Frauen- oder Männergruppen,
  • Gruppen für junge Suchtkranke,
  • Gruppen für Migranten,
  • Gruppen für abhängige Spieler,
  • Gruppen für Menschen mit Essstörungen,
  • etc.

Weiterhin führen Freundeskreise und Landesverbände auch eigene Seminare und Veranstaltungen durch, wie zum Beispiel Familienfreizeiten, themenspezifische Seminare und Maßnahmen zur Schulung ihrer Gruppenleiter bzw. Gruppenbegleiter.

Wie das Gruppenangebot Ihres örtlichen Freundeskreises konkret aussieht, erfahren Sie, wenn Sie Kontakt aufnehmen zu einem Freundeskreis in Ihrer Nähe.

Den Kindern gehört ein besonderes Augenmerk!

Kinder sind von der Sucht ihrer Eltern(teile) ganz besonders betroffen. Im Familiensystem sind sie die schwächsten Mitglieder. Ihre Ausdrucksmöglichkeiten sind – je nach Alter – begrenzt und ihre Entwicklungsmöglichkeiten sind eingeschränkt oder gehemmt.

Oft leiden Kinder an Schuldgefühlen, sind einsam und übernehmen zu früh viel zu viel Verantwortung. Kinder aus Suchtfamilien sind daher besonders gefährdet, eigene Suchtprobleme zu entwickeln, und sie sind anfällig für andere psychische Krankheiten wie Ängste, Depressionen, Essstörungen, Hyperaktivität und Anpassungsstörungen.

Dennoch lieben Kinder in Suchtfamilien ihre Eltern und schützen sie. Die Kinder bemühen sich mit allen Kräften, das Suchtproblem zu lösen, ohne zu wissen, dass dies scheitern wird und dass sie sich damit auch selbst schädigen.

Aus diesem Wissen heraus beziehen Freundeskreise Kinder in die Gruppenarbeit ein. Es gibt auch spezielle Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche wie zum Beispiel Campen, Kanufreizeiten, Spielnachmittage.

Freundeskreise wollen insbesondere auch die Elternkompetenz in Suchtfamilien fördern. Das Bewusstsein, das eigene Kind während der akuten Suchtphase enttäuscht und verletzt zu haben, verursacht Scham- und Angstgefühle. Eltern benötigen daher in erster Linie Unterstützung, um die Scham zu überwinden und um Hilfeangebote annehmen zu können. Suchtkranke Eltern müssen daher in die Lage versetzt werden, die eigenen Kinder vom Familiengeheimnis zu entlasten. Die durch die Freundeskreise organisierten Familienurlaube und Familienseminare sind eine gute Möglichkeit, Eltern in ihren Erziehungsaufgaben zu stärken und die Kinder wieder aktiv in den Blickwinkel zu rücken, um ihnen Halt zu geben.

Beachten Sie hierzu auch unser Projekt "Kindern von Suchtkranken Halt geben".

Zum Weiterlesen für Interessierte:

Das DHS-Memorandum "Angehörige in der Sucht-Selbsthilfe", das vom Fachausschuss "Selbsthilfe" unter der Mitarbeit von Marianne Holthaus, Marianne Kleinschmidt, Regina Müller und Wiebke Schneider erarbeitet wurde und vom DHS-Vorstand am 10. September 2013 verabschiedet wurde. Lesen Sie hier