Über Sucht

Grundsätzlich kann jeder Mensch abhängig werden. Dies ist nicht auf stoffgebundene Abhängigkeiten (Alkohol, illegale Drogen, Medikamente, Nikotin) beschränkt.
Im Prinzip kann jedes Verhalten zur Sucht werden.Auch Arbeit, Essen, Computer- oder Glücksspiele können exzessiv und in krankhaftem Ausmaß betrieben werden. Die Zahl derer, die von mehreren Suchtmitteln abhängig sind, nimmt zu.

Sucht ist ein schleichender Prozess. Meistens beginnt es harmlos. Jemand merkt: Wenn ich Alkohol getrunken habe oder vor dem Computer sitze oder am Geldautomaten spiele, fühle ich mich irgendwie besser oder anders.

Suchtmittel können zunächst einmal mehr oder weniger stark von Ängsten befreien und zu Entspannung, Harmonie, gesteigertem Selbstwertgefühl oder Glückszuständen führen bis hin zu Rausch und Ekstase. Das kann erst einmal positiv empfunden werden, und die Konsumierenden möchten das gute Gefühl beibehalten. Womöglich finden sie auch Anerkennung im Freundes- oder Familienkreis, weil sie nicht mehr so ängstlich oder schüchtern wirken.

Irgendwann muss jedoch die Dosis erhöht werden. Es wird mehr vom Suchtmittel gebraucht, damit sich das gute Gefühl einstellt oder unangenehme Gefühle verdrängt werden können. Bei Suchtmitteln wie Alkohol oder Medikamenten kann neben dieser psychischen eine körperliche Abhängigkeit hinzukommen. Der Körper braucht die Droge und reagiert mit Entzugserscheinungen, wenn er sie nicht bekommt. Die Abhängigen verlieren schließlich die Kontrolle über die Mengen, die konsumiert werden.

Aus dem gelegentlichen Konsum wird zuerst eine Gewohnheit, bei der sich Zeitpunkt und Mengen noch kontrollieren ließen, und schließlich eine Abhängigkeit, die neben vielen körperlichen und psychischen Schäden auch die Persönlichkeit eines Menschen verändert. Das Leben dreht sich dann nur noch um die Droge oder das süchtige Verhalten.